Redaktion: Maike Dwenger
Layout (Papierversion, Website und Word/PDF-Dokument): Jan Klijn
Anmerkung: Aus Datenschutzgründen weden einige Daten an dieser Stelle nicht veröffentlicht. Grundsätzlich werden Personen nur mit Vorname und mit der ersten Buchstabe des Nachnamens erwählt. Ausnahmen gelten für einige Personen, die eine öffentliche Aufgabe im Verein haben und der Name sowieso klar ist, sowie für Personen, die explizit angegeben haben, keine Probleme mit einer Veröffentlichung des Namen im Internet zu haben. Bitte wendet Euch für eine komplette Version des Speichenspiegels an die
Redaktion.
Von Maike Dwenger
Nun ist er da, der neue Speichenspiegel!
Wieder mit vielen schönen Beiträgen, die ihr für diese Ausgabe verfasst, gedichtet und fotografiert habt. Denn das vergangene Jahr war wieder mit vielen schönen Touren und Aktionen bestückt. Viele davon wurden hier gar nicht erwähnt, obwohl jede einzelne es wert gewesen wäre.
Die erste beschriebene Winterwanderung fand sogar noch im Jahr 2023 statt, als wir im Schnee um und auf den Brunsberg stapften. Bergedorf, Reinbek und Bardowick wurden dann im Jahr 2024 von den Winterwanderern angesteuert und beschrieben.
Aber der Tandemclub heißt Tandemclub, weil wir auch Tandem fahren! Einige Touren werden in diesem Speichenspiegel beschrieben. Zum Beispiel die zum Rathaus in Quickborn, wo wir vom Bürgermeister fürstlich bewirtet wurden - dem es aber auf dem Tandem als Stoker nicht ganz geheuer war. Ganz sicher fühlten wir uns aber auf der Polizeistation in Wedel, wo wir auch Kaffee bekamen. Und unsere Tandems unbeaufsichtigt auf dem Hof stehen lassen konnten.
Und dann gab es noch die Wurm-Tour zum Liether Gehölz, vom Tourenleiter selbst beschrieben und mit organisatorischem Geschick gut bewältigt.
Zwei Höhepunkte in diesem Jahr galten dem 40-jährigen Bestehen unseres Vereins. Einmal die Tandemrallye über die Elbinsel Wilhelmsburg und die Wochenendfreizeit auf Eiderstedt. Beide Ereignisse, und auch das regelmäßig im November stattfindende Stiftungsfest, werden hinreichend beschrieben.
Und dann gibt es noch drei Geschichten. Die eine zum Schmunzeln ist die Beschreibung eines ersten eigenen Tandems. Eine zum Anerkennen handelt von drei Jungen, die sich ein Tandem selbst bauen. Ernster Natur ist die dritte und handelt vom Verlust bzw. gar nicht erst erlangten Sehvermögen eines Clubmitglieds.
Natürlich darf auch unsere beliebte Backrubrik nicht fehlen, diesmal wieder “aus Joachims Keksdose”.
Es erwartet uns also wieder eine bunte Palette von Beiträgen, aufgelockert und durchzogen von künstlerischen Werken unserer unermüdlichen Lyriker.
Am 8. Februar 2025 war die Mitgliederversammlung. Es wurde einen neuen Vorstand gewählt. Auf dem Foto der neue Vorstand. Links beginnend: Hans Hoesen (Gerätewart), Ulli Staniullo (Tourenwart), Meike Schnieder (erste Vorsitzende), Arno Sander (Kassenwart), Sven Gabriel (Beisitzer) und Ulrike Gös (zweite Vorsitzende).
Von Simone B.
Als Anja uns auf dem Stiftungsfest am 16. November 2024 erklärte, warum das Stiftungsfest nun eigentlich Stiftungsfest heißt, habe ich mal wieder nicht aufgepasst. Darum schaute ich im Internet nach und stellte fest, dass die Definitionen hervorragend zur Weißen Speiche passen: Wir spendieren (stiften) uns gegenseitig unsere Zeit und gehen stiften, das heißt, wir hauen mit den Tandems ab. Auf den Touren geht es (meist) harmonisch zu. Wenn nicht, kommt Ulli und stiftet Frieden.
Die eigentliche Definition, die für unseren Verein vermutlich hinter dem Begriff „Stiftungsfest“ steht, ist die wohl seltener (und mir bislang nicht bekannte) verwendete Übersetzung gründen „einen Verein stiften“. Demnach hat der Schauspieler Jasper Vogt den Verein Tandemclub Weiße Speiche also vor 40 Jahren gestiftet. Und das ist der Grund, warum wir heute alle zusammen das Stiftungsfest feiern. Dem Stifter sei Dank!
Das Stiftungsfest findet in diesem Jahr in einem Saal des Restaurant TUNICI in der Nähe von der U-Bahn Mundsburg statt. Es bietet kroatische Spezialitäten an. Soweit ich es mitbekommen habe, hat allen das reichhaltige und vielseitige Essen ausgezeichnet geschmeckt. Das Gemüse war nicht aus der Dose und es gab frischen Salat, so dass auch diejenigen, die weder Fleisch noch Fisch mögen, auf ihre Kosten kamen. Ich selbst war ganz begeistert von einem megaleckeren Hackfleischgericht mit Namen „Pleskavica“. (von pleskati: in die Hände klatschen – was man beim Tandemfahren aber besser nicht tun sollte.)
Besonders berührt hat mich das von Jessica vorgetragene Lied „Bunt sind schon die Wälder“, welches ich früher oft zusammen mit meiner Mutter gesungen habe. Danke, Jessica!
Angekündigt wird ein „Rentnerchor“. Es treten auf: Drei Herren und eine junge Sängerin. Mit Fahrradhelmen auf dem Kopf singen sie für uns das „Weiße-Speiche-Lied“ nach der Melodie von „Marmor, Stein und Eisen bricht“. Sämtliche Mitglieder des Vereins finden in dem Lied Erwähnung: Die, die sich ständig einbringen. Und die vielen im Hintergrund.
Beim Refrain „Speiche sticht & Felge bricht, nur unsre Liebe zum Radeln nicht…“ stimmen alle mit ein und bringen fast die Kronleuchter im TUNICI zum Wackeln.
Vorschlag: In Zukunft wir vor jeder Tandemtour bevor es losgeht gemeinsam das „Weiße-Speiche-Lied“ gesungen. Was haltet Ihr davon? Wer macht mit?
Jo wird von Arno hinausgeschickt, damit er nicht hört, was der Rest der Gemeinschaft bespricht. Ein Gegenstand aus dem Saal soll von Jo erraten werden. Nachdem man sich geeinigt hat, was es sein soll, wird Jo zurückgerufen. Jo beginnt zu fragen: „Ist es der Kronleuchter?“ Nein, der ist es nicht. „Ist es der Stuhl hier?“ Nein. „Oder das Bierglas von Ulli?“ Auch das ist es nicht. Jo rät weiter. Und als hätte er hellseherische Fähigkeiten, errät er (fast) immer den richtigen Gegenstand. Wie hat er das gemacht? Wer es weiß, kann es den anderen verraten!
Zum Abschluss singt und spielt Ulli uns auf der Gitarre das zu Herzen gehende Lied von der Liebe von “Hering und Makrele“.
Trotz aller Tragik bringt es uns immer wieder zum Lachen, denn wir wissen: Das Leben ist ungerecht. Insbesondere auch für Tiere, die dem Menschen gut schmecken: Hering und Makrele!
Anke und Hans singen auch, allerdings nur an ihrem Tisch. Daher bekommt kaum jemand mit, was sie da singen. Auf Nachfrage erfahre ich: Es war ein irisches Volkslied über eine schöne Fischhändlerin, die Herzmuscheln und Miesmuscheln verkauft.
Beim darauffolgenden Stammtisch im BARIS singen Anke und Hans es uns noch einmal vor. Und auch wer den Text nicht kennt, summt und brummt die Melodie von Molly Malone mit. Es lohnt sich also zum Weiße-Speiche-Stammtisch am 1. Donnerstag im Monat zu kommen, denn dort wird nicht nur geklönt, gegessen und getrunken, sondern auch gesungen!
Und nicht zu vergessen: Das Stiftungsfest wurde hervorragend organisiert und moderiert von: Super, Anja!!!
Der meist aktuelle Plan findet ihr immer hier auf der Webseite unter folgenden Links.
Von Jo Wisch
Zu singen auf die Melodie von "Marmor, Stein und Eisen bricht”. Vom Weiße-Speiche-Quartett, bestehend aus Imke Tyarks, Jo Wisch, Matthias Pusch und Joachim Gerth
Weine nicht, wenn das Tandem bricht, damdam damdam,
dich ‘ne weiße Speiche sticht, damdam damdam
Refrain:
Speiche sticht & Felge bricht
nur unsre Liebe zum Radeln nicht.
Alles macht Hans wieder neu
stets ist er uns treu
Tandem fahr’n seit 40 Jahr’n, bimbam bimbam,
kein Weg zu weit für Spaß zu zweit, dingdong dingdong
Refrain:
Rufst du dann bei Ina an, klingling klingling,
gibt’s eín Gespann für jedermann, komm ran, komm ran
Refrain:
Fehlt uns aber ein Pilot, herr-je mineh,
hat Ina ihre liebe Not, frau-je mineh
Refrain:
Fahr ich in den Graben rein, oh nein oh nein,
kann’s ein Fehler beim Lenken sein, ich seh es ein
Refrain:
Ulli kann die Orga gut, er macht und tut,
sowas hat er wohl im Blut, wir zieh’n den Hut
Refrain:
Nur kein Schreck, wenn die Luft nicht hält, pfffft pfffft,
neben dir eine Dogge bellt, wuffwuff wuffwuff
Refrain:
Sei nicht traurig, ist’s Wetter schaurig, pitsch-patsch pitsch-patsch,
bist du aus Zucker? Du armer Schlucker, zum Wohl Aperol
Refrain:
Prasselt der Regen auch noch so arg
vermasselt der uns nicht diesen Tag.
Kommen wir endlich aus dem Quark
Fühlen wir uns auch stark
Für die Zukunft wünschen wir, auch dir und mir,
dass kein böser Sturz passiert, von früh bis vier
Refrain:
Sind die Tandems abgestellt
wird sexy Thomas unser Held!
Tischt er seinen Kuchen auf
stürzt sich alles drauf
Die Weiße Speiche – ein toller Verein, oh ja oh ja,
viele bringen sich ständig ein; wie wunderbar
Refrain:
Viele sind im Hintergrund
dadurch läuft fast alles rund.
Wir singen es jetzt frei & frank:
dafür vielen Dank!!
Von Regina S.
Hinter jeder Tandemtour steht ´ne genaue Planung jedes Jahr,
erarbeitet voll Tatendrang von tollen Akteuren, gar nicht rar.
Zur Auswahl die Distanzen lang, mittel, kurz.
Mit Elan machen wir uns auf, bloß kein Sturz!
Munter geht man auf Strecke bei Sonnenschein,
dann kommt man in Dreck und Schlamm hinein.
Entkräftet erreicht man nach dem Regen
Pinneberg „Am Hafen“, ganz verwegen.
Nach einer Tour gibt´s wieder viel zu tun,
unsere Hände können noch nicht ruh´n.
Stets gibt es Helfende, die sorgen für Tische und Stühle,
Servietten, Geschirr und auch Besteck – was für ein Gewühle!
Zu erwähnen sei fraglos eine Person,
sie hält sich bereit, wartet und freut sich schon
auf die Rückkehr von den Gespannen,
mal mit, mal ohne Pannen -
Margret ist´s, sie wirkt wie ein ruhiger Pol,
was sie im Blick hat, ist unser aller Wohl.
Dazu braucht es Tee und Kaffee, Kuchen und Gebäck,
ja das – so kann man sagen - zählt zu Margrets Gepäck.
Sie schnippelt und kocht für uns die kräftige Kartoffelsuppe,
die gern genommen wird von der heimkommenden Tandemgruppe.
Früher zauberte sie Exotisches herbei,
es waren ihre legendären „Toast Hawaii“.
Man kommt ins Plaudern und Albern nach der sportlichen Tat,
das ist´s, was dahintersteckt, was sie im Sinne hat.
Sie engagiert sich seit langem, macht die Grundreinigung im Team.
Sie tut viele Dinge im Hintergrund und wäscht auch die Gardin´.
Darum sollte man umgehend offenbaren:
Das Ganze läuft seit insgesamt VIERZIG Jahren!
Wir haben viele helfende Hände im Verein,
Dies hier soll – so versteht´s ihr recht – nur ein Beispiel sein.
Von Rudolf G.
Alles fing an im Jahr 1972. Wir lebten damals in einem kleinen Dörfchen in der Nähe von Buxtehude. Es war ein schöner Sommertag. Meine Mutter war mit mir schwanger.
Plötzlich spürte sie: „Oh, ich kann mein Kind nicht mehr halten, obwohl es noch gar nicht dran ist, erst in 3 Monaten.“ Also musste schnell ein Krankenwagen her. Dann tat sich die Frage auf: „Welches Krankenhaus hat eine Frühchenstation?“ Buxtehude hatte keine, also ging die rasante Fahrt weiter Richtung Stade.
In Stade bin ich zur Welt gekommen und habe dann einige Zeit im Brutkasten verbracht. Als ich wieder zuhause war, legte meine Mutter mir Spielsachen in die Karre. Da erlebte sie ihre zweite Überraschung: Es geschah nämlich nichts. Ich griff nicht nach den Sachen, die dort lagen, weil ich nicht wusste, dass sie da waren. Sie dachte: „Hm, was ist los mit dem Jungen? Wieso greift er nicht nach den Sachen? Meine anderen Kinder haben das doch gemacht!“ Meine Mutter stand nun vor einem Rätsel, welches nach einer Lösung verlangte.
Es stand eine Untersuchung an. Was sie dort erfahren sollte, stellte ihr Leben auf den Kopf. Die Ärzte sagten ihr: „Ihr Sohn ist blind und er wird auch für immer blind bleiben, denn er hat im Brutkasten zu viel Sauerstoff erhalten.“ Damit hatte sie nicht gerechnet. Die Diagnose war ein Schock für sie.
Das ist der Grund, warum ich blind bin. Und so hat jeder Blinde und Sehgeschädigte seinen Hintergrund für seine Blindheit oder Sehschädigung.
Anmerkung: Wenn die Sauerstoffgabe nicht gewesen wäre, hätte ich die Geburt wahrscheinlich nicht überlebt.
Von Imke T.
Wandern im Dezember bei einer Regenwahrscheinlichkeit von 70 %? Kann man machen. Echt jetzt, denn wir hatten einen richtig schönen Tag!
Um 9:15 Uhr trafen sich 19 Wanderer am Hamburger Hauptbahnhof und stiegen in den Zug nach Lüneburg, der tatsächlich pünktlich abfuhr. Geht doch! In Winsen stiegen weitere Wanderer sowie unsere Tourenleitung Manuela ein. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir den „Flecken“ Bardowick, der immerhin 6.500 Einwohner hat. Auf den ersten Blick schien Bardowick allerdings nur aus einer tristen Schallschutzwand und einer Kreuzung mit einem Penny-Markt sowie einer Tankstelle zu bestehen. Seufz!
Doch es soll hier auch Gemüse und Obst geben, denn Bardowick ist wegen seines Spargel- und Erntedankfests weit über die Lüneburger Heide hinaus bekannt. Guck an! Eine bewegte Geschichte hat der Ort ebenfalls: Verkehrsgünstig in der Ilmenau-Niederung an der Grenze zu Franken und Sachsen gelegen, wurde Bardowick durch den Salzhandel reich. Da die Slawen den Zugang zur Ostsee blockierten, wurde das Salz nämlich über die Ilmenau nach Hamburg und weiter in die Welt verschifft.
Unsere Wandergruppe spazierte durch ein Wohngebiet, am Kloster Peter und Paul vorbei. Dort zeigte uns Manuela den Spatzenbrunnen mit erstaunlich wohlgenährten Vögeln. Während der gesamten Wanderung hatten Manuela und Bernd übrigens ein Auge darauf, dass niemand in den Fluss fällt oder verloren geht. Danke dafür, ihr Lieben! Ich kenne das auch ganz anders.
Nun ging es an der Ilmenau entlang, wo sich die Weiden im stillen Wasser spiegelten („…Es scheinen die alten Weiden so grau…“). Die Sonne ließ sich zwar nicht blicken, aber im Gegensatz zum regnerischen Hamburg war es die ganze Zeit über trocken. Die bunten Jacken der Wanderer boten außerdem einen fröhlichen Anblick. Und es war wirklich eine Erholung und Freude, einfach nur entspannt zu wandern, ohne hektische Fußgänger und Autos.
In ernsthafte oder lustige Gespräche vertieft, erreichten wir dann relativ schnell Lüneburg. Manuela bugsierte uns wacker durch das Getümmel in ein uriges, sehr gut besuchtes Lokal. Vom ersten Stock aus führte links und rechts je eine Treppe zu zwei verschiedenen Ebenen des zweiten Stocks, wo unsere Plätze waren. Wer hat sich vom WC im Erdgeschoss kommend hier nicht verlaufen?
Nach dem leckeren, aber etwas knapp bemessenen Essen wurde es schon dämmrig. Zwar spendeten Laternen heimeliges gelbes Licht und es duftete nach gebrannten Mandeln, aber der leichte Regen trieb uns schnell Richtung Bahnhof.
Dort war einiges los, und der Zug war ziemlich voll, obwohl viele Fahrgäste ausstiegen. Die Zugchefin forderte die Fahrgäste mehrmals hörbar genervt auf, den Türbereich zu verlassen, und wies gleichzeitig darauf hin, dass man nicht in der ersten Klasse sitzen dürfe. Wohin also dann?
Erstaunlicherweise fuhr der Zug trotzdem pünktlich ab, und wir erreichten den Hamburger Hauptbahnhof, von wo aus er interessanterweise nach „Hamburg-Bremen“ weiterfahren sollte.
Fazit: Wie man sieht, war es ein richtig guter Ausflug!
Von Maike D.
Ende 2023 nahm Frau M. aus Viöl bei Husum Kontakt mit mir auf, um Näheres über Tandems zu erfahren. Wir plauderten lange und ich schickte ihr einen Speichenspiegel und einen Flyer von uns zu mit der Bitte, uns von dem geplanten Projekt zu berichten.
Ich finde, es war eine tolle und anerkennenswerte Aktion der drei Freunde! Und, mit Chance, wachsen so vielleicht einige Schrauber, Piloten oder sogar Tourenleiter für uns heran…
Aber nun Frau M.:
Hallo Frau D.,
tut mir leid, dass ich mich jetzt erst melde, aber vorher war keine Zeit. Jetzt kann ich aber berichten, dass die Projektarbeit „Tandem Fahrrad“ erfolgreich war. Alle drei Jungs haben eine „1“ als Note bekommen.
Bei der Projektarbeit haben die Jungs aus zwei alten Fahrrädern ein Tandem-Fahrrad gebaut. Zusätzlich neben dem Tandem-Bau musste jedes Kind noch ca. 1500 Wörter über das Thema schreiben. Dort wurde über: “Wann und wie entstand das Tandem-Fahrrad?”, “Die Geschichte des Tandems“, “Verschiedene Tandemmodelle“, “Aufgaben des Captains und des Stokers“, “Wie baut man ein Tandem“, “Wie funktioniert ein Tandem“ und “Für wen ist ein Tandem sinnvoll?” geschrieben. Außerdem haben die Jungs bei der Präsentation am 21.02.24 erzählt, wie sie mit dem Tandembau begonnen haben, welche Schwierigkeiten es beim Tandembau gab und wie es zur Fertigstellung des Tandems kam. Sie haben ihren Tandemclub “Weisse Speiche Hamburg e.V.” vorgestellt und haben ein Interview gezeigt, die sie mit der „Husumer Horizonte (eine Einrichtung für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen) geführt haben.
Die Projektarbeit ging vom 1.11.23 – 21.02.24 neben der Schule und hat sehr viel Zeit gekostet, was sich aber gelohnt hat. Das Tandem – Fahrrad ist echt super geworden. Für das Bauen des Tandems haben sie ca. 45 Stunden gebraucht und dann mussten eben noch die Texte nebenbei geschrieben und zusammengefügt werden.
Vielen Dank noch mal für die Flyer und den Speichenspiegel, dass fanden die Lehrer sehr interessant.
Liebe Grüße von den Jungs Fin Conner, Thore und Jorve
PS: Die drei Jungs gehen alle in die 9. Klasse der Gemeinschaftsschule, Viöl
Von Maike D. nach dem Rezept von Joachim K.
Es ist zwar noch eine Weile hin bis Weihnachten, aber diese Kekse schmecken zu jeder Zeit! Das fand Joachim auch, als er sie zu einer Mittwochstour 2023 für uns gebacken und mir das Rezept verraten hat. Bis jetzt konnte ich es geheim halten, aber irgendwann muss es ja doch raus…
Viel Spaß beim Nachbacken wünscht Maike
Heidesand
Butter in einem Topf gut bräunen, in eine Schüssel gießen und auskühlen lassen.
Mit Zucker, Salz und V-Zucker schaumig rühren. Mehl und Milch nach und nach von Hand, ohne Knethaken- einkneten
Den Teig zu 4 cm dicken Rollen formen und für 1 Std. abgedeckt in den Kühlschrank legen.
Dann ca. 0,5 cm dicke Scheiben abschneiden, auf Backpapier legen und bei 180° 15 Minuten auf der mittleren Schiene backen.
Von Sven G.
Beim Stiftungsfest am Samstag, dem 16. November im Restaurant „Tunici“ in Barmbek, feierten 45 Mitglieder und Freunde unseres Vereins.
Das reichhaltige Büffet aus Lachs, Pute und südländischem Hackfleisch, wahlweise mit Reis, Nudeln oder Kartoffelgratin, wurde ergänzt durch Pfannengemüse und verschiedene Salate.
Im Vordergrund stand jedoch der persönliche Austausch. Große Klasse waren die Einlagen.
So sang uns Jessica M. das Herbstlied „Bunt sind schon die Wälder“.
Eine Band, bestehend aus Imke T., Matthias P., Jo W. und Joachim G., hat die Erlebnisse auf unseren Tandemtouren mit Texten auf die Melodie des Liedes von Drafi Deutscher „Marmor, Stein und Eisen bricht“ originell und erfrischend gesungen. Beim Refrain konnten viele von uns schnell einstimmen.
Ulli Staniullo griff zur Gitarre und sang das Lied von Richard Germer „Ein Hering und eine Makrele“.
Schließlich unterhielten uns Arno Sander und Jo W. mit dem Quiz „Näh- oder besser Nee-Kästchen“. Hier haben wir alle ganz schön gegrübelt, bevor uns die Lösung präsentiert wurde.
Also, rundherum eine sehr gelungene Feier, die Anja Meister nicht nur gut organisiert hatte; sie führte auch gekonnt durchs Programm.
von Joachim G.
Wann hat man schon mal die Gelegenheit, auf einer Tandemtour einen Bürgermeister zu treffen! Unser Tourenleiter Matthias hatte bei der Stadtverwaltung Quickborn angefragt, ob wir dem Rathaus nicht mal einen Besuch abstatten könnten. Grundsätzlich ist man dort sehr aufgeschlossen, aber als Tandemclub waren wir besonders willkommen. So ging es bei bestem Radlerwetter mit sieben Gespannen an der Pinnau entlang über Wulfsmühle und Renzel nach Quickborn.
Und noch eine Besonderheit: auf der Tour wurden wir von einem NDR-Fernsehteam begleitet. Filmaufnahmen von Beginn an, bei Ansage der Tour, beim Luftaufpumpen, während der Fahrt aus dem Auto heraus und sogar aus der Luft mit Hilfe einer Drohne. Der Beitrag wurde für das Schleswig-Holstein-Magazin erstellt und am 05. Juli ausgestrahlt. Fast ein ganzer Tag Arbeit für letztlich ca. 3 Minuten Sendezeit! Schwerpunkt des Beitrags war ein Interview mit Ina. Sie berichtete von Ihrer persönlichen Situation und legte dar, was ihr das Tandemfahren bedeutet. Das machte sie wieder sehr gut! Erst zwei Monate zuvor gab es einen Fernsehbericht über unseren Verein. Auch in diesem Beitrag gab Ina ein professionelles Interview. Jetzt ist sie medienerfahren und - wer weiß - wird wohl bald in eine Talkshow eingeladen.
Im Besprechungsraum des Rathauses wurden wir von Quickborns Bürgermeister, Herrn Beckmann, und seinem Pressesprecher, Herrn Tiemann, begrüßt. Wir nahmen am großen Besprechungstisch Platz, der zu unserer Überraschung bereits eingedeckt war. Das hatten wir nicht erwartet, so einen reichhaltigen Imbiss: Kaffee, Tee, verschiedene Kaltgetränke, köstliche kalte Platten mit Obstspießen, belegten Broten, Frikadellen und Spießen mit Geflügelfleisch.
Doch vor dem Essen galt es zuzuhören. Bürgermeister Beckmann gab einen Überblick über seinen persönlichen Werdegang, seine Tätigkeit und seine Ziele für die Stadt. Er versteht es offenbar, Menschen anzusprechen und von seinem Wirken zu überzeugen. Bürgernähe ist sein Rezept. Stolz kann er von sich sagen, dass die Zustimmungswerte zu seiner Person diejenigen zu seiner Partei weit übertreffen. In Quickborn soll die Lebensqualität weiter verbessert werden, z.B. durch Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs, das Angebot bezahlbarer Kita-Plätze, den Erhalt des Freibads und dessen Nutzung zu attraktiven Bedingungen und die Erweiterung des kulturellen Angebots. Besonders im Fokus steht die Bereitstellung von Flächen für Wohnbebauung und die Ansiedlung von Betrieben. Quickborn ist bereits jetzt ein begehrter Wohnort in der Metropolregion Hamburg. Zu den vielfältigen Aufgaben der Stadt Quickborn zählt auch die des Verwaltungsdienstleisters für andere Gemeinden. Diese Aufgabe wurde der Stadt vom Land übertragen.
Anschließend erklärte uns Herr Tiemann in einem kurzen Referat, wie Verwaltung funktioniert. Bestimmte Bereiche, wie z.B. die eigene Personal- und Finanzhoheit sowie das Recht der unabhängigen inneren Organisation gehören zum eigenen Wirkungskreis. Daneben gibt es den übertragenen Wirkungskreis, in dem übergeordnetes Recht umgesetzt wird. Dazu gehört z.B. die Ausgabe von Pässen und Personalausweisen. Interessant waren auch seine Erläuterungen zur Willensbildung im Stadtparlament. Die Stadtverwaltung wirkt hierbei entscheidend mit, denn sie liefert den beteiligten Fachausschüssen häufig grundlegende Informationen für die Ausarbeitung von Beschlussvorlagen. Die Beschlüsse des Stadtparlaments bilden dann den neuen Handlungsrahmen für die Verwaltung.
Dies ist eine sehr verkürzte Darstellung dessen, was uns erläutert wurde. Das Zuhören war ganz schön anstrengend, aber sehr interessant. Wann bekommt man schon mal einen solchen Einblick in die Arbeit einer Stadtverwaltung! Anschließend genossen wir das wunderbare Büfett.
Unsere Tandems waren vor dem Rathaus geparkt und während der zweieinhalbstündigen Veranstaltung nicht angeschlossen. Niemand hatte an Fahrradschlösser gedacht. Als wir das Rathaus wieder verließen, war tatsächlich ein Tandem nicht mehr da. Wer klaut denn sowas? Natürlich, Herr Beckmann und Herr Tiemann! Beide waren vor uns draußen und drehten ein paar Runden auf dem Rathausplatz. Sie hätten das Tandem gerne behalten, aber wir bestanden auf Rückgabe. Sonst wären wir ja nicht wieder vollständig nach Hause gekommen.
Von Jo W.
Man lässt uns bei Hitze ein Augenblick schmor’n,
doch dann kommt der Bürgermeister von Quickborn!
Es heißt, er lerne
von uns auch gerne:
Wie hält ein Pilot sich nur stets ohne Trick vorn?
(P.S. Durch das Aufbauen von ‘blindem Vertrauen‘.)
Von Joachim G.
Mit 8 Gespannen fuhren wir auf direktem Weg über Feldwege, durch den Klövensteen und entlang der Wedeler Au zum Polizeirevier Wedel. Warum direkt und warum so eilig? Wir waren dort „einbestellt“. Was haben wir mit der Polizei zu tun? Eigentlich ja nichts, doch unser Tourenleiter Matthias ist Polizist im Ruhestand und hat immer noch gute Kontakte zu seinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen. So auch zu Hartwig Ridder, Revierleiter der Polizeistation Wedel, der uns einlud zu einer zweistündigen Infoveranstaltung über die Arbeit auf seinem Revier. Dies war eine ganz besondere Gelegenheit und wir waren alle sehr gespannt, was auf uns zukommen würde.
Wir wurden in den großen Besprechungsraum gebeten und bekamen zunächst Kaffee. In gelöster Atmosphäre gab uns Hartwig (wir waren auf seinen Vorschlag gleich per Du) einen umfassenden Einblick in die Polizeiarbeit. Die beruflichen Anforderungen sind vielfältig und hoch (körperlich wie geistig). So kommt es immer wieder vor, dass so manche Nachwuchskraft diese nicht erfüllt und den Dienst nach einigen Monaten wieder verlässt. Wer dabei bleibt, hat einen interessanten und auch gut bezahlten Job im Beamtenverhältnis. Die Besonderheit bei der Polizeiarbeit ist jedoch die Gefährdung, die in den letzten Jahren zugenommen hat. Wie in fast allen Bereichen gibt es auch hier Personalmangel, so dass einige Aufgaben nicht immer ausreichend abgedeckt werden können, wie z.B. der Streifendienst.
Das Revier untersteht der Polizeidirektion Bad Segeberg und betreut ein großes Gebiet um Wedel herum. Die ehemaligen Dienststellen Holm, Moorrege und Haseldorf wurden vor einigen Jahren mit dem Wedeler Revier vereint. Betreut wird auch die Dienststelle Uetersen-Tornesch. Ein Nachteil ist die Randlage des Reviers. Sollten einmal größere Probleme auftreten, hätten Verstärkungskräfte einen längeren Anfahrtsweg.
Nach dem allgemeinen Überblick wurden wir eingeladen Fragen zu stellen. Wir wollten gerne wissen, ob es auch eine Kriminalpolizei in Wedel gibt. Nein, so Hartwig, die Kripo gibt es in Pinneberg. Das wäre auch eher Schreibtischarbeit. Übrigens wäre Kripo ja die Abkürzung für „keine richtige Polizei“. Diese Aussage sollten wir aber als Scherz verstehen.
Großes Interesse bestand an der Ausrüstung, die wir in die Hand bekamen oder auch anlegen konnten. Eine schusssichere und stichfeste Weste ist seit einigen Jahren fester Bestandteil der Dienstbekleidung bei Außeneinsätzen. An das hohe Gewicht von 4 kg gewöhnt man sich, so Hartwig. Manfred und Jo wagten eine Anprobe und wollten das schwere Stück gar nicht mehr ablegen. Beide waren von richtigen Polizisten kaum noch zu unterscheiden. Sie hätten wohl auch gerne noch einen Kurzlehrgang in Polizeiarbeit absolviert, um den zeitweiligen Personalmangel auszugleichen.
So richtig unbequem ist der Einsatzhelm, der von einigen auch anprobiert, aber gleich wieder abgenommen wurde. Früher waren die Helme weiß, wie auch jetzt noch bei der Hamburger Polizei. In Schleswig-Holstein sind die Helme seit einiger Zeit schwarz. Bei Großeinsätzen können sie schwerer ins Visier genommen werden.
Dann kam es doch noch zu einer Irritation: Jörg wurde am Konferenztisch „verhaftet“, nachdem man eine Ähnlichkeit mit einer gesuchten Person feststellen zu können glaubte. Beim Versuch, sich aus der Fesselung zu befreien, zogen sich die angelegten Handschellen immer weiter zu. Der Irrtum klärte sich schnell, so dass sie ihm umgehend wieder abgenommen wurden.
Zur Bewaffnung im „normalen“ Dienst zählen Teleskopstock und Dienstwaffe. Letztere bekamen wir aber nicht in die Hand. Uns wurde erklärt, dass der Umgang damit regelmäßig trainiert wird, um für Extremfälle gewappnet zu sein. Zu derartigen Situationen kommt es zum Glück sehr selten.
Ja, das war ein spannendes Treffen, das war Polizei hautnah! Wir dankten Hartwig Ridder und seinem Kollegen für diesen interessanten Einblick in die Polizeiarbeit und setzten uns wieder auf unsere Tandems. Die standen übrigens ungesichert auf dem Hof der Dienststelle und waren, wie erwartet, alle noch da. Bei Nieselregen ging es auf dem fast gleichen kurzen Weg zurück zu unserem Vereinsheim, wo wir die Eindrücke bei Kaffee und dem nicht zu übertreffenden Butterkuchen von Thomas noch einmal verarbeiten konnten.
Von Jo DerWisch
Für heut‘ heißt das Ziel unsrer Tandemtour Wedel.
Erneut lernt man viel, uns brummen die Schädel!
Denn wir sehen hier,
auf dem Revier:
Polizeidienst macht stark und edel!
Von Tanja W.
Die diesjährige Februar-Wanderung der Weißen Speiche hat den Teilnehmenden ALLES abverlangt! Einpeitscherin und Tourenführerin Tanja hat extra extrem schwieriges Gelände ausgewählt.
Zunächst noch die Wanderer auf die falsche Fährte gelockt, vorbei an prächtigen Villen (u.a. von Publizist, Autor und Moderator Roger Willemsen, dessen Haus heute eine Stiftung beherbergt) und akkurat gepflasterten Wegen, lauerte nach der nächsten Linkskurve das offene Billetal mit Wanderschwierigkeitsstufe T3. Durch den wochenlangen Regen hatten sich die Waldwege in eine Schlammpiste verwandelt. Knöcheltiefer Modder getarnt durch herabgefallenes Laub, Baumwurzeln kreuz und quer, nur überwindbar durch das Balancieren auf seitlich erhöhten Trampelpfaden.
Tanja lief stetig vorweg, um den flehenden Jammerrufen nach Streckenänderung zu entgehen. Nein, das war jetzt Spaß, alle haben den Parcours mit Bravour gemeistert. Ich bin stolz auf euch!
Nach der anspruchsvollen Einleitung konnte uns nichts mehr erschüttern. Auf Forstwegen erreichten wir bald den Tonteich, einen Badesee mitten im Wald. Seit 1875 waren hier die Friedrichsruher Tonwerke, die 1911 vollständig niederbrannten. Sie wurden nicht wieder aufgebaut. Die 5 m tiefe Tongrube füllte sich nach und nach mit Wasser mit einem sehr niedrigen PH-Wert (sauer). Besondere Pflanzen siedelten sich an. Dem smaragdfarbenen Wasser wird eine heilende Wirkung zugesprochen. In der Nähe des hinteren Steges kann man auf dem Schornsteinrand der Tonwerke, der noch auf dem Seegrund steht, balancieren.
Weiter ging es wieder Richtung Wald. Die Ausläufer des Sachsenwaldes, Schleswig-Holsteins größtes zusammenhängendes Waldgebiet mit ca. 70 km², reichen bis an Reinbek heran. Der Sachsenwald ist der Rest eines riesigen Urwaldes aus Eichen und Buchen. Schon seit der Steinzeit siedelten hier Menschen. Kaiser Wilhelm I. schenkte Otto von Bismarck 1871 den Sachsenwald wegen seiner Verdienste um die Reichsgründung. Der Großteil des Waldes ist noch heute im Besitz der Familie. 2003 erwarb der Reeder Eberhard von Rantzau ein Drittel.
Eine kurze Rast in der Schutzhütte mit Haferkeksen und Kräckern lieferte Kraft für den letzten Teil der Strecke.
Entlang der Bahnstrecke Hamburg – Aumühle erreichten wir nach einer halben Stunde das Reinbeker Schloss. Man konnte sich vorstellen, wie herrlich der Park im Frühling sein müsste, wenn den Laubengang die lilafarbenen Blütenrispen der Glyzinie (Blauregen) schmücken.
Auf diesem Gelände befand sich ab 1250 das Reinbeker Kloster der Zisterzienserinnen. Das heute dort stehende Schloss stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde im Stil der Renaissance erbaut. Bauherr war Herzog Adolf der I. aus dem Hause Schleswig-Holstein-Gottorf. Es beherbergt ein Kulturzentrum mit Gastronomie.
Von hier aus konnte man auch den tosenden Wasserfall an der Stauwehr des Mühlenteiches hinter dem Schloss wieder hören, wo unsere Wanderung begann.
Nach 500 m erreichten wir das kleine italienische Restaurant La Villetta, das extra für unsere Gruppe einen Nebenraum bereitgestellt hatte. Etwas ungewöhnlich war, dass die Bedienung alle Speisen und Getränke aus dem danebenliegenden Gastraum, wo sich auch die kleine Küche befand, holen musste, also zur Haustür heraus und zwei Eingänge weiter wieder hinein.
Das Essen war prima und das Preis- Leistungsverhältnis gut, so dass wir uns viel Zeit gelassen haben. Der inzwischen aufgefrischte Regen hat uns nichts mehr anhaben können.
Von Regina S.
Steh´ ich vor der Halle herum,
Recht unschlüssig und wie kreuzdumm -
Geht gar nicht! Schnell gibt´s was zu machen:
„Wir brauchen Kaffee und so Sachen!“
Schon nimmt man sich der Aufgabe an
Und tut und macht sich geschwind daran.
Sind die Ketten mal wieder zu ölen,
Denn Einige waren schon am Nölen,
Kein Problem für Hans:
Ja, der Hans, der kann´s!
Und die Mäntel werden mürbe,
Wer will denn, dass jemand stürbe?
Niemand! Von hinten nach vorn kommt der Mantel oder die Decke
Da ist unser Hans unkonventionell und einfach kecke.
Ist die Kette zu lang -
Ihn macht das doch nicht bang,
der Hans, der kann´s!
Die Tandems sollen sauber sein,
Da müssen immer alle ran.
Hans, der hält für uns stets die Lappen bereit,
Zum Wienern und Putzen am besten zu zweit.
Hans hat immer den großen Überblick,
Und Organisation ist sein Geschick.
Von Tanja W.
Satt, sauber, sediert! Das waren früher inoffizielle Standards in etlichen deutschen Alten- und Pflegeheimen.
Satt bin ich auf jeden Fall nach Roastbeef, Bratkartoffeln, Salat und natürlich noch einem Stück Stachelbeer-Eierlikör-Torte von Ina R., der ehemaligen Pächterin des Bergedorfer Schloßcafés.
Sauber, hoffe ich; bis auf die Wanderschuhe, die eine leichte Streusalzkruste und Matschspritzer zieren…
Sediert könnte man den Zustand durchaus nennen, wenn man zufrieden, nach guten Gesprächen, wohlig müde und sogar noch bei Tageslicht von der Winterwanderung der Weißen Speiche nach Hause zurückkehrt.
26 Wanderlustige und -lustiginnen (ist das jetzt richtig gegendert? ;) ) hatten sich aufgemacht, vorbei am ältesten Gasthaus Bergedorfs, erbaut 1550 als reich verziertes Fachwerkhaus, durchs grüne Zentrum; das bekannte Wohnprojekt „Greves Garten“ passierend, durch den Rathauspark an der Schulenbrooksbek entlang, in Richtung einer der ältesten Sternwarten der Welt, die auf dem 33 m hohen Geestrücken thront.
Trotz der beachtlichen historischen Gebäude von 1912 mit u.a. dem größten Refraktor Deutschlands mit 60 cm Objektivdurchmesser und 9 m Brennweite aus dem Jahr 1911 und einer Bibliothek, die ihresgleichen in Hamburg sucht, mit über 70.000 historischen Bänden, darunter das Original von Johannes Keplers Tabulae Rudolphinae aus dem Jahr 1627 und Tycho Brahes Astronomia Instauratae Mechanica von 1602, hatte es mit der Bewerbung um die Aufnahme in die UNESCO-Liste als Weltkulturerbe ja leider nicht geklappt. Vielleicht in einem nächsten Anlauf.
Eine kurze sonnige Rast gab es auf dem angrenzenden Parkfriedhof, der ebenso wie der Ohlsdorfer Friedhof von Wilhelm Cordes gestaltet wurde, mit Keksen, Schokolade und einem unvergleichlichen Blick nach Süden über die Vier- und Marschlande, fast bis zur Elbe.
Die Landschaft war weiß beschneit und der etwas hügelige Weg durch den Wald, den Geesthang hinunter und wieder hinauf war schon eine Herausforderung, die alle ohne Sturz meisterten.
Durch Wald und Feld steuerten wir direkt auf Börnsen zu, ein kleines Dorf im Herzogtum Lauenburg, wo wir im Bistro schon erwartet wurden.
Zurück ging es in zwei verschiedenen Bussen. Die eine Gruppe fuhr oberhalb, die andere Gruppe unterhalb des Geesthanges zurück nach Bergedorf.
Eine schöne, nicht zu anstrengende Wanderung endete am 20 Januar 2024.
Von Maike D.
Das war ein schöner Tag, Sonntag der 16. Juni, den Anja, Jan und Ulrike für unsere Tandemrallye anläßlich des 40. Jubiläumssjahres der “Weissen Speiche” bestimmt hatten.
Bei guter Laune und voller Erwartung trafen wir am S-Bahnhof Wilhelmsburg ein und suchten uns, nach ziemlich friedlicher Gespann- und Gruppeneinteilung, die passenden Tandems vom schon bereitstehenden Hänger aus.
Nach dem Schmücken der Räder mit Luftballons radelten wir zunächst in den Inselpark, wo uns Ulrike, die die Aufgaben ausgearbeitet hatte, die Instruktionen gab.
Es waren vier Gruppen eingeteilt, die sich zunächst einen Namen geben mussten, und so traten die Walfische, die Willies, die Albatrosse und die Schokohäschen gegeneinander an. Ihnen wurden Stift und Papier, einige Glasbehälter, eine Aufgabenliste und eine Umgebungskarte ausgehändigt.
Aber erst mussten die Verantwortlichen bestimmt werden: Es wurden je ein Hafenmeister (in meinem Fall Hafenmeisterin) und ein Seenotretter gewählt. Letzterer hatte seine Fähigkeiten durch Vorlage eines Seepferdchen-Ausweises nachzuweisen und erhielt einen Rettungsring. Und dann gings los:
Zunächst zur ersten Station, wo jeweils ein Sehgeschädigter zusammen mit einem Sehgesunden auf einem Bergab-Parcour zu Fuß durch Schnelligkeit punkten konnte.
Aus dem gegenüberliegenden Wasserbecken musste nun eine Wasserprobe entnommen werden, wobei der Seenotretter den Rettungsring bereithalten musste, um im Notfall zu Hilfe eilen zu können.
Weiter gings mit offenen Augen, denn immer, wenn der “Kurze Olaf” ins Blickfeld kam, sollte ein Foto gemacht und der Ort in die Übersichtskarte eingetragen werden, die von einem kartensicheren Crewmitglied geführt wurde.
Beim Schöpfwerk Kuckuckshorn gab es die erste Wissensfrage zu beantworten, die Bedeutung eines Schöpfwerks. Das war einfacher als die nächste Herausforderung: die Suche nach dem Gemeindehaus der Kreuzkirche Kirchdorf, wo 1872 der Wilhelmsburger Männergesangverein gegründet wurde. Dem zu Ehren sollte ein zeitgemäß gendergerechtes Lied auf eine bekannte Melodie geschrieben werden.
Die nächste Wasserprobe musste in Moorwerder aus der Norderelbe entnommen werden. Für uns nun schon ein bekanntes Procedere unter Beachtung der vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen.
Hier gab es eine Fachfrage zu beantworten, nämlich nach dem Platz, den die deutsche Fußballmannschaft bei der anstehenden EM belegen würde.
Eine weitere Wasserprobe wurde aus der Doove Elbe genommen, und wieder stand der Seenotretter mit dem Rettungsring parat, um im Notfall den Probennehmer sofort vor dem Ertrinken retten zu können.
Bis (zur) Peking hatte der Hafenmeister ja nicht wirklich eine ernst zu nehmende Aufgabe. Aus diesem Grund sollte er sich spätestens hier ein respekteinflößendes Äußeres verschaffen, indem er sich gemäß den Gepflogenheiten seines sozialen Umfeldes ein deutlich sichtbar auf der Haut getragenes Tattoo besorgen sollte.
An der Norderelbe waren zwei Anglern Grüße von Ulrike auszurichten, und die Gebäude auf der Hamburger Seite, die mit Namen benannt werden konnten, aufzuzählen. Auch sollte eine Liste der Personen, die uns als Gründungsmitglied der Weissen Speiche bekannt sind, aufgestellt werden.
Weiter ging es zur Honigfabrik, wo die Seheingeschränkten auf einem Pritschen-Eisenbahnwaggon mit Eisenkugeln so viele Holzklötze wie möglich umkegeln sollten.
Beim Krankenhaus Groß Sand war die Frage zu beantworten, für welche Fernsehserie dort regelmäßig Aufnahmen gemacht worden sind. Dass es sich hier um die Schwarzwaldklinik handelte, wussten nur wenige.
Die letzte Station war dann am Reiherstiegknie, auf dessen gegenüberliegender Seite der Rethespeicher liegt. Hier sollten wir schätzen, wie viele Brötchen man aus dem Mehl backen kann, welches dort gelagert wird.
Von hier aus war es nicht mehr weit bis zum Ziel Kulturkapelle, wo wir den Tag ausklingen lassen wollten und wo uns schon etliche Helfer und Gäste erwarteten.
Ulrike nahm uns zur Bewertung die Aufgabenzettel und die Wasserproben ab und voller Freude über die Bewältigung der Herausforderungen stürzten wir uns ins Getriebe und zum bereitstehenden Getränke-, Kuchen- und Kaffeebuffet.
Anlässlich unseres Jubiläums war der Gründervater unseres Clubs, Jasper Vogt, eingeladen und nach Anja Meisters und seinen Begrüßungsworten gingen wir zum zweiten Teil des Tages über.
Zunächst trugen die vier Gruppen ihre Lieder vor und dann sollte mit Geruchs- und Geschmacksproben herausgefunden werden, aus welcher der Entnahmestellen die jeweilige Wasserprobe stammte. Tatsächlich fand sich aus jeder Gruppe ein Testtrinker, der sich traute, die Proben zu analysieren - obwohl keiner wusste, dass Ulrike die Proben klammheimlich durch Sprite, Leitungswasser und Obstler ersetzt hatte.
Nach der Auswertung gab Ulrike die Ergebnisse dieser vielfältigen Herausforderungen bekannt. Gewonnen haben letztendlich die Schokohäschen. Obwohl etwa punktgleich mit den anderen waren sie es, die als einzige das geforderte Kapitäns-Tattoo aufweisen konnten. Aber irgendwie haben doch alle gewonnen, denn ein Riesenspaß war es allemal!
Leider war Petrus uns jetzt zum gemütlichen Teil nicht mehr so gnädig, und zeitweise mussten wir uns von draußen in die Kulturkapelle flüchten. Das war aber nicht so schlimm, denn diesen Raum teilten wir uns mit einem gar köstlichen Spanferkel nebst den ausgezeichneten Beilagen.
Zu 21 Uhr musste aufgeräumt werden und ein toller, wunderbar organisierter Jubiläumstag ging zu Ende.
Durch Ulrike Gös bei den Rallye-Teams eingesammelt
Liebe Rallye-Teilnehmer,
im Folgenden sind nun zu unserer erbaulichen Erinnerung Eure Lied-Dichtungen für den Wilhelmsburger Männergesangsverein von 1872 abgedruckt, welche unter der Maßgabe der Gender-Gerechtigkeit zu dichten und gesanglich vorzutragen waren.
Es soll Euch hier auch größter Respekt gezollt werden. Dass unter dem bestehenden Zeitdruck solch meisterhafte Kunstwerke entstehen, damit war im Grunde gar nicht zu rechnen. Ihr wart großartig!
Aus dem Wirrwarr entziffert und in eine lesbare Form gebracht von Ulrike Gös
Melodie Drafi Deutscher
"Marmor, Stein und Eisen bricht"
Weine nicht, wenn die Luft nicht hält
damm damm, damm damm,
und hinter dir eine Dogge bellt
damm damm, damm damm,
Refrain:
Weine nicht, wenn das Tandem bricht
und dich eine Speiche sticht.
Alles, alles geht vorbei
und wird dann wie neu!
Halte einfach immer an,
damm damm, damm damm,
und fang mit dem Pumpen an!
Damm damm, damm damm,
Refrain
Hauptsache, dass kein Sturz passiert,
damm damm, damm damm,
und uns die Knochen ruiniert
damm damm, damm damm.
Melodie Reinhard Mey „Über den Wolken“
Tandem fahrn
seit 40 Jahrn!
Und wir hörn nur auf zu strampeln
an Kreuzungen mit roten Ampeln.
Oh weiße Speiche, mit dir macht das Radeln
grenzenlos Spaß!
Alle Kilos, alle Pfunde
gehn mit dir verloren - nach jeder Runde.
Und dann
fühlen sich m/w/d wie neu geboren!
Melodie: Freddy Quinn "So ein Tag ..."
So ein Rad, so wunderschön wie dieses,
so ein Rad kann niemand übersehn.
So ne Fahrt mit wunderbaren Leuten,
so ne Fahrt - die dürfte nie vergehen!
Melodie „an de Eck steit'n Jung mit'n Tüdelband“
Die Willies radeln durch Wilhelmsburg -
die Weiße Speiche gibt’s 40 Jahr!
Die Idee mit der Rallye gefällt uns gut;
alles kommt ganz wunderbar.
Wir rasen mit dem Tandem durch die Wiesen,
die Passanten sehn sich staunend um.
Eine Rallye an Tagen wie diesen -
die Idee gefällt uns, sie ist gar nicht dumm.
Fahrn, fahrn Tandem wolln wir fahrn!
Die Zunge hängt uns aus dem Hals!
Wir unterqueren manche Autobahn,
immer weiter geht es jedenfalls.
Und jetzt wissen wir nicht weiter,
denn das Dichten ist ziehmlich schwer.
Und dabei soll'n wir auch noch gendern -
wo kriegen wir bloß Ideen her!?
Melodie „Oh Tannenbaum“
Oh Wilhelmsburg, oh Wilhelmsburg, wie schön sind deine Wege!
Nicht nur der weite Elbestrand, nein auch das grüne Binnenland
freut Mann und Frau und divers auch -
ja divers ganz besonders.
Oh Wilhelmsburg, oh Wilhelmsburg, wie schön sind deine Wege!
Nicht nur mit Einzelrädelein, nein auch mit Tandems ist es fein,
dort rumzufahrn und rumzuschaun
und dann im Park zu futtern.
Von Simone B.
Seit über 20 Jahren bin ich Mitglied der Weißen Speiche. Aus gesundheitlichen Gründen konnte ich leider in den letzten Jahren nicht mitfahren. Doch nun habe ich mein erstes eigenes Tandem!!! Die nächste Tour ist meine! Gefunden habe ich das Tandem im Spadenland auf dem Sperrmüll.
Es ist angemalt in den Spielplatzfarben knallgrün und knallblau. Die knallroten Sitzflächen sind aus Holz. Vorn befindet sich ein Rad und hinten zwei (ist also auch für unsichere Fahrer, die wie ich schon lange nicht mehr Tandem gefahren sind, gut geeignet). Und es besitzt sogar so etwas wie eine Anhängerkupplung! Etwas irritierend finde ich allerdings, dass nur derjenige, der vorne sitzt, Pedale zum Treten hat (was vermutlich denjenigen, der hinten sitzt, freuen wird). Im derzeitigen Zustand lassen sich allerdings die Pedale nicht bewegen und so etwas wie eine Kette fehlt auch. Da muss wohl noch mal die Schraubergruppe dran! Bis dahin steht mein Tandem in unserem Garten zwischen Blutampfer, Gundelrebe und Pfefferminz. Ach ja, hatte ich es erwähnt? Ich bin zwar nicht sonderlich groß, trotzdem erscheint mir mein neues Tandem bei näherer Betrachtung selbst für mich erheblich zu klein. Ich bin mir daher nicht ganz sicher, ob es überhaupt für längere Touren geeignet ist. Ich werde mal den Hans fragen, was er dazu meint. So lange stelle ich einfach erst einmal Blumentöpfe darauf ab. ;-)
Simone, falls du ein Tandem mit Gleichberechtigung vorne und hinten möchtest: Das hier abgebildete Lauftandem kannst du bequem im Internet bei kigata.de für 279,99€ bestellen und besorgen lassen. Leider ohne Anhängerkopplung.
Von Wolfgang K.
Mitte Juli sollte ich eine Mittwochstour führen und hatte als Ziel das "Liether Gehölz" am Rand von Elmshorn ausgesucht. Wir wollten ein Stück an der Pinnau entlang, bei Klevendeich über die alte Drehbrücke, durch die Felder nach Seester und entlang der Krückau zum Liether Gehölz fahren um von dort an der Liether Kalkgrube vorbei und durchs Moor über Prisdorf wieder zur Halle zurückzukehren. Soweit also alles ganz normal und wie üblich.
Nun hatte der Sommer '24 ja so seine Startschwierigkeiten und auch Mitte Juli war das Wetter noch sehr 'durchwachsen'. Die am Morgen von mir befragten 3 Wettervorhersagequellen zeigten sehr ähnliches; alle prognostizierten einen regnerischen Tagesbeginn und unterschieden sich nur bezüglich der Dauer etwas – die optimistischste sagte ein Regenende gegen 11:00 Uhr voraus und bei der pessimistischsten hielt die Regenwahrscheinlichkeit bis gegen 15:00 Uhr an.
Auch soweit also alles ganz normal – und wir sind ja auch nicht aus Zucker...
Als wir dann starteten, meinte das Wetter es sogar gut mit uns, es war trocken und wir kamen locker und problemlos über die ersten mehr als 20 Kilometer.
Dann jedoch wendete sich das Blatt, denn
plötzlich brach bei Eduard die Halterung des Sattels an der Sattelstange. Zum Glück in einem langsam gefahrenen Moment, sodass Achim (Sänger) und Eduard das Tandem noch kontrolliert anhalten konnten.
Bei den drei angerufenen Fahrradhändlern machte der erste eine ausgedehnte Mittagspause, der zweite Betriebsurlaub und der dritte ging gar nicht ans Telefon. Helfen konnte schließlich Hella (die wegen des 'Ehemaligentreffens' schon an der Halle war), indem sie mit dem Auto kam und Achim und Eduard zur Halle brachte. Das Tandem wurde in Seester angeschlossen, um es am Abend abzuholen.
Kurz nachdem es dann endlich wieder weiterging, machte ich einen saublöden Fahrfehler, sodass wir mit unserem Tandem umkippten. Glücklicherweise konnte meine Mitfahrerin Imke aber noch 'abspringen', sodass ihr nichts Schlimmeres passierte.
Kaum war die Truppe danach wieder ins Rollen gekommen, als ein 'fremder' Radfahrer sich durch unsere Gruppe kämpfte. Dabei kam es zu einem kleinen Wortgefecht, woraufhin dieser Choleriker vom Rad sprang, um nach uns zu schlagen. Hin und wieder gibt es auf den Touren ja mal etwas weniger freundliche Wortwechsel mit Passanten oder Autofahrern, aber ein körperlicher Angriff –ausgerechnet von einem Radfahrer – stellt dann doch einen ziemlichen Tiefpunkt dar.
Ach ja, das Wetter: Entgegen der Vorhersagen nahm der Regen im Tagesverlauf nicht ab sondern wurde im Gegenteil immer heftiger, sodass wir am Ende also ziemlich nass (und durch die ganzen Verzögerungen auch viel zu spät) wieder an der Halle ankamen.
Und um das Maß der Pannen vollzumachen, merkte ich zu Hause, dass mir beim Sturz offenbar der Schlüssel des Tandem-Fahrradschlosses aus der Tasche gerutscht war. Nun war also auch noch der Einsatz eines Bolzenschneiders erforderlich um das Tandem aus Seester holen zu können (an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Achim aus Pinneberg, der sowohl mit seinem großen Wagen wie mit einem Bolzenschneider geholfen hat!).
Von Regina S.
Welcher Pilot radelt mit welchem Kapitän?
Das teilt Ulli ein. Das macht er souverän.
Wer kennt Tourenwart Ulli nicht?
Da meldet sich kein Bösewicht.
Ulli hält alle Fäden in seiner Hand,
Auf jeder Tour bei ihm das Braille-Band.
Er ruft die aktuellen Gespanne auf.
Darauf freuen wir uns immer zu Hauf.
Das macht er natürlich ohne Verdruss
inzwischen seit zig Jahrzehnten und plus.
Uns Ulli macht so vieles leger,
Deshalb diese Verse DIR zu Ehr.
Klar, ohne großen Tamtam,
sonst schwillt dir sofort der Kamm.
Hat wer Geburtstag im Verein -
Das ist Usus und muss so sein -
Erhält man Ullis Anruf zur Gratulation.
Und das erfreut alle Radler seit Jahren schon.
Hast seit vier Dekaden zu uns Mitstreitern den direkten Draht.
Bei Wind und Wetter und gut gelaunt geht‘s mit dir auf große Fahrt.
Margret ist all die Zeit Ullis ständige Begleitung
und sicher der Mensch, bei dem er sich wertvollen Rat holt.
Wir, der ganze Verein sagen dir aus reinstem Gewissen:
Der Tandemclub Weiße Speiche möchte dich nicht missen.
EINTRACHT stets im Visier - Das danken wir dir.
Von Martina F.
Ach, war das ein Traum von Weiß, solange schon herbeigesehnt, und nun endlich war es mal so weit. Am 02. Dezember 2023 liefen wir eine Schneewanderung, geführt von Manuela Schlien, von Sprötze nach Buchholz. Nun aber der Reihe nach:
Mit dem Zug ging es von Hamburg nach Sprötze, wo uns Manuela um 10:08 Uhr am Bahnhof mit sehr viel Schnee begrüßte. Durch diesen stapften wir zunächst Richtung Heimatmuseum und Begegnungsstätte des kleinen Dorfes, der “Vierdörfer Dönz". Vor dem Haus waren die gewachsenen Nadelhölzer traditionell mit Äpfeln und Tannenzapfen behangen. Dann ging es hinein in die warme Stube - und wieder raus aus den Klamotten, die wir uns gerade erst im Zug, wegen der Kälte draußen, angezogen hatten. Aber was soll´s, wir wussten ja nicht, wie lange wir uns hier aufhalten würden. Zum Auftakt begrüßte uns die Museumsgastgeberin Ute Schwermer-Vietheer, die uns mit zahlreichen alten Haushaltsgegenständen, die auf den Tischen verteilt waren, überraschte. Ein Museum zum Anfassen, wie schön! Das motivierte zum Erzählen und Austauschen über die Gegenstände, die mal eine Bedeutung im Leben früherer Generationen hatten und manchem von uns aus Kinderzeiten noch bekannt waren. Wir sechsundzwanzig Wandersleute aus Hamburg erfuhren von ihr etwas über die Entstehungsgeschichte dieses Hauses und, ohne Moos nichts los, über seinen Mäzen Hans-Jürgen Pingel. Wer sich näher mit der Historie dieser Stätte beschäftigen möchte, dem sei die nachstehende Homepage empfohlen: https://www.vierdoerferdoenz.de
Inzwischen war der Zeiger von einer alten Standuhr auf 11 Uhr vorgerückt und wieder zogen sich alle 26 Leute warm an, um dann direkt von hier in die weiße Schneelandschaft aufzubrechen. Wir sollten heute noch ca. 11 km durch die Nordheide wandern: Es ging auf den Brunsberg (129 m ü. NN), dann um den Brunsberg herum in die Höllenschlucht, im wahrsten Sinne des Wortes (aber davon etwas später mehr) nach Suerhop. Und schließlich über die Bahnschienen zum Bahnhof, doch noch nicht nach Hamburg, sondern zur Einkehr ins Restaurant Caspari zum wohlverdienten Essen.
Was war das zunächst einmal für ein landschaftlich schöner Genuss! Wann hatten wir zuletzt so eine fantastische Winter-Wonderland Schneelandschaft?
Viele von uns freuten sich über dieses winterliche Geschenk. Der kleine Hund von Hartmut und Simone ebenfalls. Er sprang freudig herum und stöberte mit Lust im frischen Schnee herum. Je näher wir dem höchsten Punkt des Brunsbergs kamen, desto voller wurde es auf den Wegen. Überall, wo es nur ging, wurde gerodelt, Ski gefahren oder die kleinen Kinder auf den Schlitten von den Erwachsenen gezogen. Es war dementsprechend an manchen Stellen schon sehr glatt, auch auf den Forstwegen, wo die Reifen der Fahrzeuge für zwei Eisspuren gesorgt hatten. Welch ein Glück, dass Manuela vorsorglich drei Wanderstöcke dabei hatte, von denen sie zwei verlieh und einen zur eigenen Sicherheit verwendete. Ich hatte bedauerlicherweise hiervon keine Kenntnis und lief mit meinem weißen Langstock mehr schlecht als recht auf diesen doch sehr rutschigen Wegen.
Auf dem höchsten Punkt des Brunsbergs machten wir eine kurze Pause und genossen den Rundblick in die weiße Heide – ein ungewohnter Anblick. Manuela bot uns ihre mitgebrachten Cantuccini an, köstliche italienische Mandelkekse. Eine kulinarische Aufmunterung. Danach ging es um den Berg herum durch die weiße Natur und mir fiel die Melodie von dem Lied „Walking in a Winter Wonderland“ ein und ich summte sie vor mir her, wobei auch Tanja, die mich begleitete, einstimmte. Und weil Singen auch Freude macht, sangen wir noch das Lied „Es ist für uns eine Zeit angekommen, die bringt uns eine große Freud'. Übers schneebeglänzte Feld wandern wir, wandern wir durch die weiße, weite Welt.“ Danach gingen wir eine Weile schweigend nebeneinander her. Der Abstand zu den vor und hinter uns Laufenden war inzwischen größer geworden und Tanja fragte mich: „Hörst du das?“ Ich fragte zurück: „Was?“ „Na, die Stille!“, antwortete Tanja, „nur das Knirschen des Schnees unter unseren Schuhen, keine Motorengeräusche, kein Fluglärm, einfach nur Stille.“
Mittlerweile hatten wir die Höllenschlucht erreicht. Weiterhin galt für uns alle Obacht auf das, was sich unter unseren Schuhen bzw. unter dem Schnee verbarg, zu geben. Da waren rutschige Wurzeln und Steine oder kleine vereiste Stellen. Und irgendwann rutschte ich aus und setzte mich auf meinem Hosenboden. Meine linke Hand hatte ich reflexartig zum Abstützen verwendet und das Handgelenk schmerzte etwas. Ich wollte mich damit nicht nach oben abstützen. Dann kamen mir zwei starke Arme zur Hilfe. Arno schob diese unter meine Schultergelenke und hob mich hoch. Dafür war ich sehr dankbar. Zum Glück war nichts weiter passiert. Wie ich später von Manuela erfuhr, hatte sie vorsorglich einige Erstehilfe-Utensillien in ihrem Rucksack. Glücklicherweise kam nichts davon zum Einsatz. Außer mir war auch niemand weiter gestürzt, aber wie ich später im Zug erfuhr, hatte auch Margret „Blut und Wasser geschwitzt“ auf dieser Wanderung mit unvorhersehbaren glatten Stellen.
Schlussendlich ließen wir uns gegen 15 Uhr im Restaurant Caspari nieder und ließen es uns gut schmecken und wohl ergehen, bevor wir um 16:59 Uhr mit dem Regionalzug wieder zurück nach Hamburg fuhren. Eine einmalige Schneewanderung war prima gelungen, in den sonst mittlerweile grünen Wintermonaten. Herzlichen Dank hierfür bei Manuela für die Wanderführung und Ute für die Vorstellung des Vierdörfer Dönz.
Von Anja Meister aus Welt auf Eiderstedt
Nachdem die Rallye in Wilhelmsburg so ein großer Erfolg war, stand nun das Wochenende vom 20. bis zum 22. September auf Eiderstedt an. Das war für mich schon sehr besonders.
Von vorn: Die Entscheidung für Welt auf Eiderstedt war für Maike und mich schnell getroffen, als es darum ging, ein Jubiläums-Wochenende mit dem Tandemclub zu organisieren.
Als die Einladungen raus waren, als das Restaurant bestellt war (DAS war noch die einfachste Sache), liefen die Telefondrähte heiß. Die Zimmer-Vergabe war nicht unbedingt die einfachste, denn es sollte ja auch immer passen. Zumal nicht nur die Zimmer nicht barrierefrei waren, sondern wir auch gefühlt auf der ganzen Welt verteilt wurden.
Im Zuge der Anmeldung hat jeder mitbekommen, dass wir in ein wirklich kleines Dorf reisen. Da gibt es nun mal kein Hotel mit 50 Betten oder einen Bus, der alle 10 Minuten fährt. Es ist ein Dorf. Und es ist MEIN Dorf.
Also: los geht`s nach Eiderstedt im Kreis Nordfriesland.
Mooooment – nicht ganz. Denn vorher kam noch die bange Frage: fährt die Bahn? Kommen wir überhaupt an unserem Zielbahnhof an? Irgendeine fährt bestimmt, aber da wir ja nicht nur ein Verein mit Tandem-Fahrern sind, sondern vor allem auch die kulinarische Seite nicht vergessen werden darf: kommen wir denn auch pünktlich zum Essen? Ich nehme mal die Spannung raus: ja, der Zug fuhr. Ja, wir waren alle da. Ja, auch der Bus mit dem Tandem-Anhänger war pünktlich in Lunden und ja, wir waren auch zeitig genug zum Essen da.
Was war das für ein schönes Wochenende! Als wenn „er da oben“ der Meinung war: „Ohne Sonne geht es nicht!“ hat „er da oben“ uns allen Eiderstedt und auch das kleine Welt von der besten und schönsten Seite erscheinen lassen.
In Lunden wartete bereits ein Shuttle und Hans F. mit unseren Tandems auf uns und alle waren wir sehr gut gelaunt. Wir haben uns einfach gefreut. Nachdem der Shuttle mit einigen Nicht-Radlern Richtung Welt gefahren ist, haben wir uns auf die Räder geschwungen und sind durch die Dithmarscher Lande gefahren. Einen Satz habe ich noch genau im Ohr: „Ich glaube, Anja freut sich!“ Ja, Jo W., Anja hat sich auch gefreut. Tatsächlich habe ich die ganze Zeit mein Staunen nicht unterdrücken können, weil wir ein so unglaublich schönes Wetter hatten: kaum Wind, und wenn, dann von hinten und vor allem: Sonne, Sonne, Sonne! Auf der Eiderbrücke, wo wir Dithmarschen verlassen haben und uns Eiderstedt willkommen hieß, lag die kleine Hafenstadt Tönning in ganzer Schönheit vor uns. Weiter ging es durch Klein-Olversum, entlang am alten Deich durch das Katinger Watt, direkt nach Welt. Immerhin wurden wir dort bereits von hungrigen Shuttle-Nutzern und den Wirtsleuten Kai & Marlies erwartet.
Nach einem wunderschönen Abend und …
…. dem Frühstück am nächsten Morgen kam dann so ziemlich jede und jeder auf seine Kosten. Dank familiärer Unterstützung (danke, Gonne J) konnte Hella mitradeln. Ich habe Ulli und Fritz den Vortritt gelassen, Jan etwas herauszufordern, und Margret, Regina und ich haben unsere Schuhsohlen etwas beansprucht.
Als wir uns abends wieder im Krug getroffen haben, habe ich ausschließlich glückliche Gesichter gesehen. Und genau DAS hat das Wochenende ausgemacht!
Nach dem Frühstück, ging es dann wieder gen Süden: die einen mit dem Shuttle, die anderen mit dem Tandem. Nach einer wieder mal sehr sonnigen Tour, diesmal über Vollerwiek, dem Eidersperrwerk und Wesselburener Koog, kamen wir rechtzeitig in Heide am Bahnhof an. Zeit genug, um die Räder aufzuladen und sich intensiv zu verabschieden.
Ein ganz großes Dankeschön noch mal an dich, Hans F.! Ohne die Bus-Möglichkeit hätten wir die Touren auf Eiderstedt nicht so durchführen können, wie wir es dann tatsächlich konnten. Du warst einfach da, danke schön
Vielen Dank, liebe Maike, dass wir beide dies zusammen organisieren durften. Es hat so viel Spaß gemacht.
Vielen Dank, ihr anderen, die mit dabei gewesen seid! Ihr habt mir die Möglichkeit gegeben, euch meine kleine Welt auf Eiderstedt zu zeigen. Zwar bin ich seit vielen Jahren in Hamburg wirklich zu Hause, aber die Heimat… das ist dann doch noch was anderes.
Von Maike Dwenger
Anja war also nicht dabei, als wir am Samstag bei bestem Wetter eine schöne Tour über die Halbinsel machten. Aber dafür Jörg, der häufiger eigens für unsere Touren aus Husum anreist, und diesmal ein Heimspiel hatte. Er besitzt ein Tandem, bei dem er vorne sitzt und seine Frau Friederike als Sehende hinter ihm.
Die beiden suchten uns am Morgen auf und begleiteten unsere Gruppe zunächst auf der gut 20 km langen Strecke am Katinger Watt entlang bis Tönning, wo uns schon Hans Friedrich mit dem Hänger erwartete. Dort trennten sich die unermüdlichen Radler von uns, um unter Jans Leitung in einem großen Bogen noch etwa 60 km ins westlich gelegene St. Peter zu fahren.
Wir anderen luden die Tandems auf den Hänger und ließen uns von Jörg und Friederike durch die Stadt führen. Wir gingen am Hafen Fischbrötchen und in der hübschen kleinen Innenstadt Eis essen, bevor wir zum Bahnhof spazierten, um mit dem Zug nach St. Peter zu fahren. Dort erwartete uns schon H.F. mit den Tandems, und als die “Unermüdlichen” eintrafen, radelten wir, nun wieder vereint, auf den knapp 30 km langen Heimweg nach Welt zurück.
Ein schöner Tag, der mit einem gemütlichen Abend in Anjas Bruders Kirchspielskrug endete!
Die Jubiläen und Nachrufe werden aus Datenschutzgründen und aus Respekt für die Verstorbenen nicht online veröffentlicht. Wendet euch für diesen beiden Texte bitte an speichenspiegel@tandemclub.de.
Die Deadline für Artikel für den Speichenspiegel 2025/2026 ist der 1. Dezember 2025. Wir freuen uns über zahlreiche Artikel und Fotos.
© Tandemclub Weisse Speiche e.V.
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